Nachhaltigkeit im doppelten Sinne

Nachhaltigkeit erfährt in den Planungen von in_design architektur eine mehrfache Bedeutung: Einerseits geht es darum, die Bedürfnisse der Bauherren, Gebäudebetreiber und der -nutzer dauerhaft zu erfüllen. Andererseits fühlen wir uns als Architekten und Eltern der Umwelt sowie den nachfolgenden Generationen zur Nachhaltigkeit beim Bauen verpflichtet. Das reicht von der Auswahl nachhaltiger Materialien, Bauweisen und Konstruktionen bis hin zu Energieeffizienz mit beispielsweise Passivhäusern oder gar Gebäuden, die Energie erzeugen.

Vor diesem Hintergrund sind wir als Büro auch Mitglied im Umweltforum Rhein-Main e.V., darüber hinaus engagieren wir uns seit Jahren persönlich im Architects For Future e.V. sowie im Zukunftshafen Frankfurt e.V. für Nachhaltigkeit im Bauwesen.

Umbau Bildungsstätte Ausblick
Holzbau mit Taunusblick Garten
Nachhaltige Aufstockung Wohnraum

Was ist Nachhaltigkeit in der Architektur?

Nachhaltigkeit in der Architektur lässt sich überaus vielgestaltig definieren. Es geht längst nicht nur um nachwachsende Rohstoffe, niedrigen Energieverbrauch, ressourcenschonenden Gebäudebetrieb und regionale Baumaterialien. Beispielsweise spielen allgemein auch weichere Faktoren wie die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die Attraktivität von Fahrradstellplätzen oder auch die Nutzungsflexibilität von Räumen eine Rolle.

Für uns als Architekten bezieht sich der Begriff Nachhaltigkeit aber vor allem darauf, dass die Gestaltung langfristig zu einer hohen Akzeptanz für Nutzer und Betrachter führt. Beispielsweise gelingt dies mit einer nachhaltigen Gestaltung, bei der eben nicht in wenigen Jahren aus optischen Gründen kostbare Materialien entsorgt werden müssen - oder einer Gebäudeausrüstung, die nicht mit unergründlichen 'high-tech' Lösungen abschreckt, sondern intuitiv nutzbar ist. in_design architektur durfte und darf glücklicherweise umfangreiche Erfahrungen zu zahlreichen Aspekten nachhaltiger Planung machen:

  • Einsatz nachwachsender Rohstoffe
  • Konstruktionen mit geringem Primärenergiegehalt
  • Einsatz recycelter Baumaterialien (bis hin zum Upcycling, dem höherwertigen Einsatz eines zur Entsorgung vorgesehenen Wertstoffes)
  • Planung von Gebäuden mit niedrigem Energieverbrauch bis hin zu Gebäuden mit positiver Jahresenergiebilanz (siehe auch unten „Plus-Energie-Haus“)
  • Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien
  • Cradle-to-cradle: Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden über Errichtung, Nutzung und Betrieb bis zum Rückbau und Betrachtung des Gebäudeerrichtung und des Betriebs mit Fokus auf die Kreislaufwirtschaft

Große Bandbreite von Nachhaltigkeit

Die Anforderungen werden für jedes Projekt im Einzelnen abgestimmt - beispielsweise kann für einen privaten Bauherren das Thema „Elektrosmog“ wesentlich erscheinen - oder für ein Bürogebäude Fragen zum gesundheitsverträglichen Innenausbau zur Vermeidung von Erscheinungsformen des „sick building syndrome“.

Als Architekten können wir die Nachhaltigkeit der von uns geplanten Gebäude allerdings nicht nur für das „Labeling“, sondern auch über zahlreiche weitere Faktoren beeinflussen. Das beginnt bei der der Nutzung von Grauwasser und Regenwasser. Es reicht weiter über den Primärenergie-Gehalt der verwendeten Baustoffe und den Energieaufwand für Heizen und Kühlen bis hin zu simplen Maßnahmen wie der Attraktivitätssteigerung von Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Die Bandbreite der Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ist so vielfältig wie die Projekte es sind – und wird im Einzelnen für das jeweilige Vorhaben entwickelt.

Zertifizierte Nachhaltigkeit

Unabhängig von unserer Überzeugung und den Erfahrungen, die in die Projekte einfließen, besteht auch die Möglichkeit, die Nachhaltigkeit der von uns geplanten Gebäude anhand quantifizierbarer Kriterien zertifizieren zu lassen. In Deutschland ist das System des DGNB hier etabliert – für öffentliche Bauten auch das BNB System. Genauso kann aber auch eine Zertifizierung von hier erstellten Bauwerken nach dem Britischen BREEAM System oder dem LEED des US Green Building Council erfolgen, beispielsweise wenn internationale Nutzer oder Käufer angesprochen werden sollen. Hierzu würde ein unabhängiger Auditor bereits in den frühen Planungsphasen durch in_design architektur beteiligt und die relevanten Kriterien zum Erreichen des angestrebten Status (z.B. DGNB Gold) festgelegt.

Skizze Kelkheim Formsprache

Architekten für Passivhäuser

Grundlage für den Begriff des Passivhauses sind entsprechende Normierungen im Passivhaus-Projektierungs-Paket (PHPP) des Passivhausinstitutes Darmstadt. Hierbei wird von einem Passivhaus gesprochen, wenn unter anderem der Heizwärmebedarf weniger als 15 kWh/(m²a) beträgt.

Hierbei kommt es - analog zu obigen Erläuterungen zur Effizienz im Allgemeinen - nicht nur darauf an, lediglich die Wände dick zu dämmen. An einzelnen Stellen müssen Planer und Nutzer von gewohnten Denkweisen abweichen, um ein optimales Ergebnis bei Bau und Nutzung zu erzielen - die Benutzerfreundlichkeit und der Komfort eines Gebäudes müssen hierunter dann im Übrigen auch nicht leiden.

Passivhaus-Architektur von Anfang an

Als Passivhaus-Architekten begleiten wir Bauherren von der ersten Idee bis zum Einzug und darüber hinaus. Wichtig ist vor allem, schon in den ersten Planungsstufen eine gemeinsame Vorstellung des zukünftigen Passivhauses zu entwickeln. Der Baukörper, seine Öffnungen - also: Fenster - sowie die Zonen der Nutzung müssen bei der Umsetzung des Wunsches nach einem Passivhaus berücksichtigt werden. Auch die Ausführungsqualität ist entscheidend für das Gelingen eines Passivhauses. Ferner muss die Ausbildung aller Details im Innenausbau sorgsam erfolgen und bei einem qualitätssichernden „Blower-Door-Test“ nachgewiesen werden.

Passivhaus-Kategorien

Seit Juli 2015 gibt es im übrigen nicht nur „das“ Passivhaus, sondern drei Kategorien, die vom Passivhaus Institut Darmstadt vergeben werden - in Abhängigkeit nicht nur der verbrauchten, sondern auch der erzeugten Energie sind das:

- Passivhaus Classic
- Passivhaus Plus
- Passivhaus Premium

Eine entsprechende Zertifizierung hängt von einem schlüssigen Konzept zu Beginn des Vorhabens, einer fundierten Planung und einer sorgsamen Qualitätsüberwachung während der Bauzeit ab.

Null-Energie-Haus oder Plus-Energie-Haus

Als Weiterentwicklung der Passivhaus-Standards wird mittlerweile von einem Aktivhaus, Nullenergiehaus oder Plusenergiehaus gesprochen. Letzteres gibt im Jahresmittel - betrachtet auf die Lebensdauer - mehr Energie ab als es verbraucht. So können beispielsweise benachbarte Altbauten oder (Elektro-) Fahrzeuge vom Plus-Energie-Haus mit Betriebsenergie versorgt werden.

Die Investitionskosten für ein Plusenergiehaus sind zunächst höher als die entsprechenden Erstellungskosten für ein durchschnittliches Gebäude. Über die Nutzungsdauer betrachtet (Lebenszykluskosten) und in Anbetracht der steigenden Energiekosten, kann insgesamt für den Eigentümer und Betreiber eine deutliche Ersparnis im Vergleich mit einem herkömmlichen, EnEV-konformen Gebäude erzielt werden - und hierbei sind die vermiedenen Folgekosten zum Ausgleich von Umweltschäden noch gar nicht mitgerechnet.

Gebäude dieser Art wurden schon mehrfach realisiert. Die 'Forschungsinitiative Zukunft Bau' zieht nach Studien eine positive Bilanz. Nutzungskosten, Komfort und Ressourcenschonung sind auch in der langfristigen Betrachtung nachhaltig. Auch das Bundesbauministerium zieht eine positiven Bilanz aus den bisherigen Ergebnissen zu dem Effizienzhaus Plus.

Fragen zu Nachhaltigkeit & Passivhaus?

Wenn Sie Fragen haben: Rufen Sie einfach an. Innenarchitektin Christine Weinmann und Architekt Tim Driedger, informieren Sie gerne in einem persönlichen Gespräch. Vereinbaren Sie einen Termin unter +49(0)69 6062 872-0 oder schreiben Sie uns eine kurze Nachricht an info (at) indesign-architekten (punkt) de.

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