Wohnhaus-Modernisierung oder Neubau? Diese Frage stellte sich eine Familie aus Oberursel, die seit Jahren ein Wohnhaus aus den 1930er Jahren bewohnte. Nach dem Umbau ist das Haus innen wie außen von einer hellen Atmosphäre mit klarer, geradliniger Gestaltung geprägt – Innenarchitektur, wie i_d a sie versteht.
Wohnhaus-Modernisierung in Bildern
Wohnhaus-Modernisierung als die bessere Alternative
Das alte Haus verlangte seinen Bewohnern einige Kompromissbereitschaft ab. Die Raumaufteilung bot weder den heranwachsenden Jugendlichen noch den Eltern individuelle Rückzugsräume. Die Badezimmer strahlten außer Handwerkerstolz der Vorbesitzer auch den gestalterischen Charme einer 80er Jahre Baumarktausstellung aus. Die verwendeten Materialien zeugten eher von einer romantisierenden Vergangenheits-Sehnsucht als vom 21. Jahrhundert. Der Altbau überzeugte allerdings gleichzeitig durch viele Vorteile auf: ein optimal ausgerichteter Garten, eine gewachsene Nachbarschaft, kurze Wege zu Arbeitsstätten, Schulen und Läden. Die in Betracht gezogenen Neubau-Grundstücke hätten also Kompromisse an anderer Stelle erfordert.
Schließlich entschieden sich die Bauherren daher für eine Wohnhaus-Modernisierung und beauftragten in_design architektur, den Altbau nach ihren Vorstellungen umgestalten zu lassen.
Modernisierung schafft ausreichend Platz für Kinder und Erwachsene
Die Raum-Aufteilung des Hauses wurde so geändert, dass für die beiden Kinder das Dachgeschoss als Etage für zwei Jugendliche optimiert wurde. Es entstanden zwei nahezu gleichwertige Zimmer und ein gemeinsames Kinderbad. Dieser Rückzugsbereich kann vom Treppenraum aus erreicht werden. Dadurch können alle Familienmitglieder selbst wählen, wann und in welcher Intensität sie am Familienleben teilhaben möchten.
Das Obergeschoss wurde wiederum als Refugium für die Eltern gestaltet. Vom Schlafzimmer aus gelangt man zur Ankleide und über einen Flur in das Bad und die Sauna. Ebenso sind hinter eine als geradlinig und erhebungsfrei erscheinenden Flurwand ein sich komplex öffnender Einbauschrank sowie der Durchgang zu einem gemeinsamen Arbeitszimmer integriert. Falls die Eltern sich hierhin zurückziehen möchten, kann der Bereich sogar mit einer raumhohen Schiebetür vom Treppenraum separiert werden.
Zeitgemäß ästhetische Haltung
Das Erdgeschoss mit ineinander übergehendem Koch-, Ess- und Wohnbereich ist schließlich der Treffpunkt für die gesamte Familie. Das komplett umgestaltete Treppenhaus verbindet alle Bereiche. Eine Holz-Faltwerk-Treppe mit Ganzglasgeländer sowie eine flächig/sockellose Umgestaltung aller Raumflächen sorgen für eine nüchtern-klare Anmutung der Wohnhaus-Modernisierung, die durchgehend eine zeitgemäß ästhetische Haltung widerspiegelt.
Kompromisslose Klarheit und Ordnung
Besonderes Augenmerk wurde bei der Umgestaltung auf den Eingangsbereich des Hauses gelegt. Als innen und außen flächenbündige Sonderkonstruktion vermittelt die Haustür die kompromisslose Klarheit und Ordnung, die dem Bauwerk nun innewohnt. Im Entree zitieren maßgefertigte und schnörkellose Garderobenmöbel die Materialität des Hauses. Weiß hochglanz-lackierte Flächen mit naturbelassenen Eichenholz-Einsätzen weisen auf die Treppenstufen (Eiche) und Innentüren (weiß/Hochglanz) hin.
Die anthrazitfarbenen Bodenfliesen erstrecken sich über den Willkommensbereich bis in das WC. Die Fliesenfugen setzen sich in den Wänden fort und stellen Symmetrie-Achsen der Objekte und Einbauten dar. Das Gäste-WC ist mit einer Waschtisch-Ablage aus Eiche und weiteren flächig ineinander übergehenden Details gestaltet.
Raumhohe Glasschiebetür trennt WC und Spa
Das Elternbad im Obergeschoss führt diese Herangehensweise mit noch größerer Hingabe weiter. Der fugenlos von einer zur anderen Raumecke durchgehende Badspiegel geht flächig in die Wandfliesen über einem maßgefertigten Waschtisch aus Mineralwerkstoff über. In die individuell gefertigten Unterschränke integrierte Lichtschalter und Steckdosen unterstreichen die Klarheit des Entwurfs ebenso wie die fugenlos-raumhohe Glastrennwand zur Dusche. Diese stand ihrerseits Pate für die raumhohe Glasschiebetür des WC-Bereichs im Bad sowie die Glaswand zum Saunabereich, die für eine optische Großzügigkeit des räumlich kompakten Spa sorgt.
Individuelle Lösungen für die Ansprüche des Bauherrn finden sich in vielen Einzelheiten. So ist nicht nur der Drücker der WC-Spülung flächenbündig mit der anthrazit-farbenen Fliesenwand, auch der WC-Papier-Halter ist in die Wand eingelassen und mit einer flächenbündigen Platte abgedeckt.
Projektdaten
Planung & Bauzeit | 2014-2016 |
Ort | Oberursel |
BGF | 250 qm |
Extras | Masterbad mit Sauna Einbaumöbel Maßfertigung Sanitärelemente |
Innenarchitektur: Wandbereiche ohne Griffe, Knäufe oder Flächenversätze
Passend dazu ist auch die Ausführung weiterer Wandbereiche in allen Räumen der Eltern-Etage. Die Ankleide kommt gänzlich ohne Griffe, Knäufe oder Flächenversätze aus. Sie weist genauso wie der Einbauschrank am Kopfende des Schlafzimmers ausschließlich flächenbündige und raumhohe „push-to-open“ Türen auf. Die Wand zwischen Flur und Arbeitszimmer erscheint gleichermaßen auf den ersten Blick als hochglänzend weiße Fläche. Dahinter verbirgt sich aber eine vielfältige Schrankwand mit integrierten Zählerschränken und Unterverteilungen – und sogar eine nahtlos eingepasste, flächenbündige Zimmertür.
Diese Innenarchitektur erstreckt sich auch bis auf die Vorhänge im Elternschlafzimmer. Sie haben als Flächenvorhänge ihren Anteil an der der abstrakt-flächigen Erscheinung des umgewandelten Zuhauses.
Modernisierung schafft Neubau-Gefühl
Im Ergebnis ist das Haus mit der Modernisierung transformiert worden. Es hat ein modernes, zeitgemäßes Erscheinungsbild unter Beibehaltung aller Vorteile des Altbaus erhalten. Ein positives Beispiel dafür, dass man nicht immer neu bauen muss, um ein Neubau-Gefühl zu genießen.
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